Internationales Festival für Aktuelle Klangkunst in Trier |
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OPENING 20 Internationales Festival für Aktuelle Klangkunst Kultur- & Kommunikationszentrum TUFA Trier, Wechselstr. 4 - 6 Eine Veranstaltung der Stadt Trier in Kooperation mit dem TUFA Trier e.V. und der Gesellschaft für Aktuelle Klangkunst Trier e.V. Zum 20. Jubiläum präsentiert das Festival für Aktuelle Klangkunst OPENING 20 durch10 Konzerte mit Uraufführungen, Workshops für Schüler sowie einer Klangkunstausstellung musikalische Wege, die verschiedene Positionen zeitgenössischen Schaffens widerspiegeln unter einem besonderen Focus: Zeitgenössisches Musikschaffen kann auch dem Visuellen verpflichtet sein: Bild, Handlung, Licht und Klang verschmelzen zu einer Einheit. Schirmherr: Prof. Dr. Konrad Wolf Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz Bernd Bleffert und Thomas Rath künstlerische Leitung Programmübersicht: Donnerstag| 6 .Februar | 20:00 Uhr | Viehmarktthermen AUFTAKT EXPANDING TIME Vokal-Ensemble Vox Nostra Christoph Nicolaus - Steinharfe Rasha Ragab - Rezitationen Normisa Pereira da Silva – Baßflöte Freitag | 7.Februar | 17:00 Uhr | TUFA 2.OG OPEN-EXPO Eröffnung der Klangkunstausstellung "WER SPRICHT?" - Hörinstallationen von Liquid Penguin Katharina Bihler und Stefan Scheib Freitag | 7.Februar | 18:30 Uhr | TUFA Großer Saal GRENZÜBERSCHREITUNGEN LIGHT IS CALLING Werke von David Lang, Michael Gordon und Julia Wolf JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar Freitag | 7. Februar | 20:30 Uhr | TUFA 1.OG ZAHLENSPIELE CYFRE - Liquid Penguin Ensemble Stefan Scheib - Konzeption/Komposition/Soundgestaltung/Kontrabass Katharina Bihler - Konzeption/Text/Ausstattung/Stimme Freitag | 7. Februar | 22:00 Uhr | TUFA Großer Saal ZU EHREN DES MEISTERS Rrrrrrr... und anderes von MAURICIO KAGEL Ensemble Musikfabrik: Martin Lindsay - Bariton, Carl Rosman - Klarinette, Hannah Weirich - Violine, Ulrich Löffler - Klavier Samstag | 8 .Februar | 18:00 Uhr | TUFA Großer Saal ENTRÜCKUNG MANTRA - KARLHEINZ STOCKHAUSEN Itxaso Etxeberria - Klavier Xi Chen - Klavier Emanuel Wittersheim - Klangregie Samstag | 8. .Februar | 20:00 Uhr | Angela Merici Gymnasium EarPort WINTERAKADEMIE ZWEI HALBMONDE Katharina Gross - Violoncello, Arnold Marinissen – Schlagzeug Taejoong Kim - Video, Kunsu Shim + Gerhard Stäbler - Performance sowie Teilnehmer der Winterakademie Duisburg 2020 Samstag | 8.Februar | 22:00 Uhr | TUFA Großer Saal SPIELTRIEB SONOROUS BODY Heni Hyunjung Kim - Werke für Klarinette Solo Tamon Yashima - Klangregie Sonntag | 9. Februar | 11:00 Uhr | Kleiner Saal LABORATORIUM GRAS WACHSEN HÖREN Liquid Penguin Ensemble Konzertperformance für jung und alt! Sonntag | 9.Februar | 16:00 Uhr | Angela Merici Gymnasium TRAUMLANDSCHAFT KITAN - Joep Dorren - a season´s tale Musik-, Tanz- und Theaterprojekt für Schauspieler, Gagaku-Ensemble und Butohtänzerin Sonntag | 9.Februar 19:00 Uhr | Museum am Dom ANNÄHERUNG DAS ANDERE, INNERES Ji-Youn Song – Klavier Kunsu Shim - „Das Andere, Inneres“ Franz Schubert - Sonate a-moll D784 Programm: Donnerstag| 6 .Februar | 20:00 Uhr | Viehmarktthermen AUFTAKT EXPANDING TIME Christoph Nicolaus - Steinharfe Rasha Ragab - Rezitationen Normisa Pereira da Silva – Baßflöte Eine Konzertperformance für Gesang, Bassflöte, Sprechstimme und Steinharfe mit geistlichen Melodien von Hildegard von Bingen und aus dem Regensburger Codex St. Emmeram von 1440, Rezitationen von japanischen Haiku- und Sufigedichten in arabischer Sprache und den außergewöhnlichen, sphärischen Klängen der Steinharfe. video (vimeo) >> Freitag | 7.Februar | 17:00 Uhr | TUFA 2.OG Eröffnung der Klangkunstausstellung OPEN-EXPO "WER SPRICHT?" - Hörinstallationen von Liquid Penguin Geräusche überbrücken körperlos kleine und große räumliche Entfernungen und geben dabei Kunde von den Körpern, von denen sie ausgeschickt wurden. Menschen schicken mit ihren Stimmen und Sprachen Wörter auf die Reise, um die kommunikativen Entfernungen zwischeneinander zu überbrücken. Auf dem Weg zum Ohr des Empfängers bekommen die Stimmen, Geräusche, Wörter mitunter Lust, sich von ihren Sendern zu emanzipieren und entwickeln ein Eigenleben. Liquid Penguins Hörinstallationen im 2.OG geben Gelegenheit, diese Überbrückungsagenten bei ihrem selbstvergessenen Spiel zu belauschen. Freitag | 7.Februar | 18:30 Uhr | TUFA Großer Saal GRENZÜBERSCHREITUNGEN LIGHT IS CALLING Leitung: Walter Reiter David Lang, Michael Gordon und Julia Wolf gründeten 1987 mit - Bang on a Can - eine vielseitige Organisation für zeitgenössische Musik, deren künstlerische Direktoren sie bis heute sind. Das Ziel der Komponisten war und ist, neuen musikalischen Ideen einen Raum zu geben, in dem sie sich frei von Grenzen genreübergreifend entwickeln können. Welch eine schöne Perspektive für ein engagiertes Jugendensemble, das sich leidenschaftlich diesen Ideen verpflichtet! Julia Wolf - cheating, lying, stealing (1993, rev. 1995); Baß-Klarinette, Cello, Klavier, Percussion und zwei Bremstrommeln David Lang - just (after song of songs) (2014); für 2 Soprane, 1 Alt, Geige, Cello, Percussion Michael Gordon - Light Is Calling (2004); für Cello mit Band und ev. Video Freitag | 7. Februar | 20:30 Uhr | TUFA 1.OG ZAHLENSPIELE CYFRE - Liquid Penguin Ensemble Stefan Scheib - Konzeption/Komposition/Soundgestaltung/Kontrabass Katharina Bihler - Konzeption/Text/Ausstattung/Stimme Eine Konzert-Performance in der Kompositionen, akustische Zahlenspiele, Texte und Fragmente, live-Spiel und Zu-Spiel sich zu einem Klangkabinett ergänzen: Das Ensemble spielt Metronomfugen, türmt Fibonacci-Harmonien, schwingt Pendel, vermisst mit stehenden Wellen den Raum und produziert mit handbetriebenen und elektronisch gesteuerten Tonerzeugern euklidische Rhythmen. „CYFRE“, die Null, macht nichts - doch: wo sie hinrollt, entstehen bedeutsame Leerstellen! Freitag | 7. Februar | 22:00 Uhr | TUFA Großer Saal ZU EHREN DES MEISTERS Rrrrrrr... und anderes von MAURICIO KAGEL Ensemble Musikfabrik Martin Lindsay - Bariton Carl Rosman - Klarinette Hannah Weirich - Violine Ulrich Löffler - Klavier Zu Lebzeiten Mauricio Kagels zählte das Ensemble Musikfabrik mit zu seinen engsten Kooperationspartnern. Dieser Konzertabend - in gewisser Weise eine Fortsetzung dieser langjährigen Zusammenarbeit - präsentiert eine Auswahl seiner späten Werke, die zum Teil mit Kagel aufgeführt wurden oder sich neu im Repertoire des Ensembles befinden. Neben Solostücken und traditionellen Kammermusikwerken wird eine neue Realisierung Kagels berühmt-berüchtigter Bildpartitur „Ludwig van“ von 1970 gespielt - komponiert als äußert kritische Hommage zu Beethovens Zweihundertjahrfeier, die sich mit den heute noch aktuellen Fragen der künstlerischen Rezeption und Kommodifizierung beschäftigt. Mauricio Kagel Kagel: Schattenklänge (Bass-Klarinette) Mauricio Kagel Kagel: Klangwölfe (Geige und Klavier) Mauricio KagelKagel: Ludwig Van (Bariton, Geige, Klarinette, Klavier) Mauricio Kagel Kagel: Rrrrrrr... (Bariton, Klavier, Tonband) Mauricio Kagel Kagel: Rrrrrrr... (Klarinette, Geige, Klavier) Mauricio Kagel Kagel: Der Turm zu Babel (Auszüge; Stimme) Samstag | 8 .Februar | 18:00 Uhr | TUFA Großer Saal ENTRÜCKUNG MANTRA - KARLHEINZ STOCKHAUSEN Xi Chen - Klavier Emanuel Wittersheim - Klangregie MANTRA, 1970 komponiert, basiert auf einem melodisch-rhythmisch-klanglichen Komplex, aus welchem sich im Laufe einer Stunde ein unerhört reicher musikalischer Kosmos entfaltet. Wie eine religiöse Gebetsformel kehrt das „Mantra“ ständig wieder – in immer neuen Façetten, Bruchstücken und Kombinationen. Durch die elektronische Verfremdung des Klanges wird eine Vervielfachung der Klang- und Wahrnehmungsebenen erzeugt, die den Hörer in andere Welten entrücken lässt. Samstag | 8. .Februar | 20:00 Uhr | Angela Merici Gymnasium EarPort WINTERAKADEMIE ZWEI HALBMONDE Katharina Gross - Violoncello Arnold Marinissen – Schlagzeug Taejoong Kim - Video Kunsu Shim + Gerhard Stäbler - Performance sowie Teilnehmer der Winterakademie Duisburg 2020: u.a. Huiyeon Bang,Kwangmin Go, Wonjin Hwang, Seyoung Chun, Seoeun Song, Woojun Sim, Seoyeong Lee, Jeesu Kim - Performance Ein musikalisches Spiel zweier Individuen und von eins-werdenden Wesen. Robert Schumann notiert an einer Stelle in seinen „Symphonischen Etüden“: „quasi a due“, in dem das Klavier als Solo ein Duo zu spielen vorgibt. Als Anlehnung an diese Idee ist ein Programm entstanden für die international bekannten Solisten Katharina Gross und Arnold Marinissen mit Werken von Taejoong Kim, Arnold Marinissen, Kunsu Shim, Gerhard Stäbler, Christopher Wood und Kurt Schwitters. Samstag | 8.Februar | 22:00 Uhr | TUFA Großer Saal SPIELTRIEB SONOROUS BODY Heni Hyunjung Kim - Klarinetten Tamon Yashima - Klangregie Die vielseitige koreanische Klarinettistin Heni Hyunjung Kim hat Stücke zusammengestellt, in welchen sie unter verschiedenen Aspekten expandierte Klänge sucht. Ihr Instrument fungiert dabei als gefilterter Lautsprecher ihrer Stimme der aber verbindet sich mit elektronischen Klängen aus dem Lautsprecher. Durch die verstärkte und gefilterte Klarinette bildet sie mit erweiterten elektronischen Klängen feinsinnige und ungeahnte Klangspektren. Tamon Yashima - Wärme und Verwüstung / UA der revidierten Version Cathy van Eck - song nr. 3 Bernd Belfert - Tonstillen UA Vinko Globokar - voix instrumentalisée Sarah Nemstov - Implicated amplification Gerald Grisey - charme Sonntag | 9. Februar | 11:00 Uhr | Kleiner Saal LABORATORIUM GRAS WACHSEN HÖREN Liquid Penguin Ensemble Katharina Bihler - Stimme/Text Marius Buck - Klanginstallationen/Perkussion Elisabeth Flunger - Perkussion Stefan Scheib - Kontrabass/Sounds/Komposition Vier Experimentator*innen des biolingua-Instituts laden ins Labor und erzählen die unwahrscheinlichsten Geschichten aus hundert Jahren Forschung: sie machen eigene Versuche, testen die musikalischen Talente von ganzen Wäldern, bringen eine Aloe vera dazu, ihre stummen Wachstumsprozesse mittels ausgeklügelter Apparate als seliges Seufzen zu äußern, installieren künstliche Winde, um ein Blätterensemble zum Raschelkonzert anzuregen und spielen ihrerseits dem Schnittlauch ein Ständchen – aber sehr langsam, denn Pflanzen haben ein so viel gemächlicheres Wesen als wir... info (pdf) >> Sonntag | 9.Februar | 16:00 Uhr | Angela Merici Gymnasium TRAUMLANDSCHAFT KITAN - Joep Dorren - a season´s tale Ein Musik, Tanz und Theaterprojekt Sanae Kagaya – Butoh-Tanz Chitose Trio - Gagaku-Ensemble: Hitomi Nakamura - Hichiriki / Oboe Mami Tsunoda - Ryuteki / Flöte Ko Ishikawa - Sho / Mundorgel und Rōei-Gesang Antoine Beuger – Musik und Soundscape Els van Riel - Video+Licht Eingebettet in die Musik Antoine Beuger´s und in Elemente japanischer Gagaku-Musik entsteht eine Traumlandschaft die auf die unterschiedlichen Jahreszeiten verweist. Durch eine Butoh-Tänzerin tauchen Figuren aus Legenden und Erzählungen aus aller Welt auf . In der Ferne ist eine Klanglandschaft aus Naturgeräuschen zu hören. Von Zeit zu Zeit vernimmt man Haikus des reisenden Dichters Matsuo Bashō sowie Personen aus dem Theater-Kosmos von Samuel Beckett: der Sprecher aus Cascando info (pdf) >> Sonntag | 9.Februar 19:00 Uhr | Museum am Dom ANNÄHERUNG DAS ANDERE, INNERES Ji-Youn Song – Klavier Kunsu Shim - „Das Andere, Inneres“ Franz Schubert - Sonate a-moll D784 Die Kasseler Pianistin Ji-Youn Song bringt die neue Komposition „Das Andere, Inneres“ von Kunsu Shim in Verbindung mit der a-Moll Sonate (D 784) von Franz Schubert zur Uraufführung. Die a-Moll Sonate von Schubert ist typische Musik der Romantik, die mit vielschichtigen Affekten aufgeladen ist, wohingegen sich die von Shim von diesem entfernt. Ähnlich wie zwei Lebewesen, die sich - wie bei der Performance von Joseph Beuys mit einem Kojoten - in einem geschlossenen Raum anzunähern versuchen, wirft sowohl das Werk von Shim als auch diese Aufführung beider Werke die Frage auf nach einer anderen Möglichkeit des Zusammenseins und -wirkens und der Annäherung. OPEN-EXPO Klangkunstausstellung Freitag | 7. Februar - Samstag 29. Februar | TUFA 2.OG | Vernissage 17:00 Uhr „WER SPRICHT?“ - Hörinstallationen von Liquid Penguin Stefan Scheib und Katharina Bihler Geräusche überbrücken körperlos kleine und große räumliche Entfernungen und geben dabei Kunde von den Körpern, von denen sie ausgeschickt wurden. Menschen schicken mit ihren Stimmen und Sprachen Wörter auf die Reise, um die kommunikativen Entfernungen zwischeneinander zu überbrücken. Auf dem Weg zum Ohr des Empfängers bekommen die Stimmen, Geräusche, Wörter mitunter Lust, sich von ihren Sendern zu emanzipieren und entwickeln ein Eigenleben. Liquid Penguins Hörinstallationen im 2.OG geben Gelegenheit, diese Überbrückungsagenten bei ihrem selbstvergessenen Spiel zu belauschen. OPENING 20 für Schüler: Konzert-Workshop I : für Schüler der Grundschule Freitag 7. + Montag 10.Februar | vormittags - Uhrzeit und Ort (Schule) nach Absprache Anmeldung erforderlich! GAGAKU-MUSIK Gagaku-Ensemble Chitose Trio Hitomi Nakamura - Hichiriki / Oboe Mami Tsunoda - Ryuteki / Flöte Ko Ishikawa - Sho / Mundorgel eine Einführung in die traditionelle Musik Japans und Instrumente für Schüler der Grundschule . Hitomi Nakamura, Mami Tsunoda, Ko Ishikawa. 3 Spieler des Reigakusha Gagaku-Ensemble führen als Chitose - Trio das Publikum mit der Oboe Hichiricki, der Flöte Ryoteki und der Mundorgel Sho in eine Klangwelt, die mit ihrem ruhigen Atem für traditionelle, japanische Musik typisch ist. Gagaku, die "elegante Musik", wird seit dem 7. Jahrhundert, der Heian-Zeit, am japanischen Kaiserhof gespielt. Als Kammermusik, Chor- und Orchestermusik, teilweise mit kultischen Aufgaben. Gagaku wurde 2009 von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe ernannt. Konzert-Workshop II : für Schüler der Unterstufe + Mittelstufe Montag | 10. Februar | 10 Uhr und 12 Uhr | TUFA Kleiner Saal Anmeldung erforderlich! GRAS WACHSEN HÖREN Liquid Penguin Ensemble Katharina Bihler - Stimme/Text Marius Buck - Klanginstallationen/Perkussion Elisabeth Flunger - Perkussion Stefan Scheib - Kontrabass/Sounds/Komposition Konzertperformance für jung und alt! Vier Experimentator*innen des biolingua-Instituts laden ins Labor und erzählen die unwahrscheinlichsten Geschichten aus hundert Jahren Forschung: sie machen eigene Versuche, testen die musikalischen Talente von ganzen Wäldern, bringen eine Aloe vera dazu, ihre stummen Wachstumsprozesse mittels ausgeklügelter Apparate als seliges Seufzen zu äußern, installieren künstliche Winde, um ein Blätterensemble zum Raschelkonzert anzuregen und spielen ihrerseits dem Schnittlauch ein Ständchen – aber sehr langsam, denn Pflanzen haben ein so viel gemächlicheres Wesen als wir... Konzert-Workshop III : für Schüler der Oberstufe Freitag | 7.Februar | 12:00 Uhr | TUFA Großer Saal Anmeldung erforderlich! LIGHT IS CALLING Werke von David Lang, Michael Gordon und Julia Wolf JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar Leitung: Walter Reiter David Lang, Michael Gordon und Julia Wolf gründeten 1987 mit - Bang on a Can - eine vielseitige Organisation für zeitgenössische Musik, deren künstlerische Direktoren sie bis heute sind. Das Ziel der Komponisten war und ist, neuen musikalischen Ideen einen Raum zu geben, in dem sie sich frei von Grenzen genreübergreifend entwickeln können. Welch eine schöne Perspektive für ein engagiertes Jugendensemble, das sich leidenschaftlich diesen Ideen verpflichtet! „Die Provinz lebt, weil sie schöne Nebenwege hat!“ Kleine Lobrede auf ein Festival, das anders ist von Dr.Georg Beck, Journalist Trier ist anders. Wer von außen kommt, spürt das sofort. Vorausgesetzt, er respektive sie, hat Distanz zu den Verabredungen, zu den Gepflogenheiten der Metropolen, die ihre Settings so gern als Standards besprechen. So macht man das! Ja, macht man? – Was aber macht man, wenn man wie Bernd Bleffert und Thomas Rath, das Künstler-Duo, das die OPENING-Geschicke seit 2011 lenkt, nichts von dem in der Hand hat, worüber normale Veranstalter verfügen: die Kommandogewalt über einen Festivaletat, der den Namen verdient, wenigstens eine medial streuende Großinstitution im Rücken, zur Seite namhafte Hochschul/Akademie-Professoren, die ihre Schüler lancieren, um so die Trends der Saison zu setzen. Nichts von dem passiert in Trier. Der Ton ist leiser, die Farben gedämpfter, das Spektakel findet nicht statt. Wer von außen kommt, bemerkt es zuerst daran, dass weder ihr noch ihm flinkzüngige Öffentlichkeitsarbeiter das "Motto" des diesjährigen Jahrgangs "erklären" – es gibt nämlich keines. Ebensowenig wie dicke, fette, auf Hochglanz getrimmte Kataloge, deren Schicksal ja ohnehin nur darin besteht, nach absolviertem Muskelspiel weggepackt zu werden. Was nicht heißt, dass OPENING auf das layoutete, in Prosa gefasste Begleitmedium verzichten würde. Es gibt es tatsächlich, ist freilich in einer Weise dimensioniert, dass es in jeder Sakkotasche verschwinden kann: quadratisch, außen wie innen schwarz-weiß, ohne Fotos, mit allen Infos, die man braucht, ohne Infotainment, das niemand braucht. Trier ist anders. Womit das zu tun hat? – Ja, das fragt man sich schon, insbesondere, wenn man von außen kommt als jemand, der zunehmend genervt ist von den Aufdringlichkeiten unseres gewöhnlichen Festival- und Kunstbetriebes. Spielen wir, probeweise, ein paar Antworten durch. OPENING – das begegnet uns ja zunächst als ein Festival auf der Grenze von notierter, improvisierter, installativer Musik mit Übergängen ins Theater einerseits, in die Bildende Kunst andererseits, beides in Bewegung, vielfältig in Anderes ausgreifend, so dass Kunst ebensosehr in die Stille wächst wie dass sie in die Klangkunst geht, wovon der Festivalname ja beredtes Zeugnis ablegt. Es liegt auf der Hand, dass der OPENING-Charme mit diesem eigentümlichen Fluidum zu tun hat, dem Versuch, das Mäandernde, die Vor-, Rück-, Seitwärtsschritte des aktuellen Kunstgeschehens nicht als Makel, eher denn als Tugend zu verstehen, um, noch jede Kunst mit tiefem und schönem Verstand hat es schon immer so gehalten, den Reichtum der Nebenwege, rechts und links vom Hauptweg, Paul Klee hat es uns gezeigt, mitzudenken, mitzugehen. Womit OPENING überrascht, erfreut, womit es mich überrascht, erfreut hat, seitdem ich dieses Künstlerfest vor ein paar Jahren kennengelernt hatte – das ließe sich beschreiben als Gestus einer unaufdringlichen Heiterkeit. Ob es dafür Beispiele gibt? Mehr als an dieser Stelle Platz ist! Ich könnte anführen jene beinahe traumhafte Erfahrung als zu OPENING 15 der Regenwald in die TUFA eingezogen war, als Marcus Kaiser, dieser schwarze Wuschelkopf württembergischer Provenienz, Goldfruchtpalmen von der Decke hatte baumeln, das vegetativ Wuchernde über die Ausstellungswände sich hatte fortsetzen lassen, zu guter Letzt seinen OPEN-EXPO- KUNST-RAUM nicht nur eingerichtet, ihn nicht nur bewohnt, ihn vielmehr als studierter Cellist auch noch bespielt hatte. Ich könnte ferner reden vom Suchenden, vom Leisen, Zögernden, das der performativen Kunst von Gerhard Stäbler einerseits, den installativ-klingenden Dramaturgien von Kunsu Shim und Antoine Beuger andererseits eingeschrieben ist. Letzterer war es im Übrigen, der, wie ich finde, ein ausgesprochen zustimmungsfähiges Wort gefunden hat für das, was bei OPENING passiert: "Man kann es ja Festival nennen, aber es ist ein bisschen wie eine Werkstatt, ein Ort, wo Künstler sich begegnen und wo Sachen entstehen können und wo gearbeitet wird und Möglichkeiten ausprobiert werden." Und ich könnte, nein ich müsste reden von der kontemplativen Heiterkeit, mit der Künstlerkurator Bernd Bleffert die Atmosphäre dieser Werkstatt in Gestalt seiner eigenen Beiträge vor uns hinstellt, hinzaubert. Die Grundverabredung dieses Künstlerfestes – offen sein, sich öffnen, Möglichkeiten schaffen, etwas ermöglichen, Freiraum geben, Spielräume weit fassen, Grenzziehungen meiden – eben dieses Alphabet befreiter Vielfalt, ließe sich sagen, kommt, das ist ja gerade das Schöne, ohne Worte aus. Ich denke da an jenes anmutige Kanarienvogel-Duo, das in einem spielerischen Arrangement aus Lithophon, Nagelgeige, Nagelpendel das Ihre zum Besten gab, nach Kräften, wofür uns der Klangkünstler wiederum einen überaus höflichen Namen angeboten hat: Konzertinstallation für geneigtes Publikum. Lässt sich für OPENING in seinem jetzt zwanzigjährigen Da- und Sosein überhaupt ein treffenderer Name denken? Zur Freude seines geneigten Publikums (nicht zuletzt desjenigen, das von außen kommt) installiert es sich jedes Jahr neu, dieses Fest für neue Musik, für neue Kunst in Rheinland-Pfalz – dort ebenso einzig wie einzigartig. Vielleicht, dass man in diesem Zusammenhang noch hinzusetzen sollte (wenn wir schon beim Durchspielen von Antworten sind), dass Thomas Rath, dass Bernd Bleffert ihr Kuratorengeschäft, wenn ich es denn richtig sehe, in erster Linie als OPENING-Künstler versehen, indem sie darin einer Intuition folgen, die in einem Ensemble Tonwerke Trier angefangen hat und die sie deswegen auch als Kuratoren keiner vorab festgelegten Ästhetik das Wort reden lässt, geschweige denn, dass sie solche an Beiträger, Einsender, Interessenten herantragen würden. Die sogenannten schlüssigen, konsistenten Erscheinungsbilder, auf die man woanders so großen Wert legt – letztlich resultieren sie aus dem Weglassen von ganz Vielem. Der Kunst keine Vorschriften zu machen, ist selber eine Kunst, die niemand von Haus aus beherrscht, die man aber lieben lernen kann. Wie es dann überhaupt zu einem OPENING-Programm kommt? – Wer von außen kommt, fragt sich dies tatsächlich und ist über die Einfachheit der Antwort ebenso überrascht wie es ältere Vordenker (vergessen wir nicht: Trier, das ist ja die Stadt mit diesem 2000-Jahre-Erbe auf dem Buckel) nicht überrascht hätte, weil sie vom Wert der philia wussten. Können wir so übersetzen: Kunst kommt nicht von veranstalten, Kunst kommt von Freundschaft – und der Freude daran, sie zu pflegen. „Das Gewinnen von Akteuren, von Künstlern, von schönen Ideen, von interessanten Ideen", hat Bernd Bleffert einmal gesagt, "ist immer damit verbunden, dass sich daraus eine neue ergibt." Trier ist anders. presse volksfreund 10.2.2020 Von mystisch bis kosmisch – das Opening 20 in Trier >> |
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